FIRMENGESCHICHTE

Wie gut, dass es die mündliche Überlieferung gibt, denn alle schriftlichen Unterlagen wurden vernichtet. Das Unternehmen an der Lange Straße in Friesoythe kann jetzt auf eine über 150jährige Firmengeschichte zurückblicken.

 
Im Jahre 1862, nach der Wanderschaft, machte sich der damals 26jährige Goldschmied Clemens Stuke in Friesoythe an der Lange Straße 7 selbstständig. Er stellte Silberbestecke, Schmuck und Uhren her, die er auch auf Märkten verkaufte. Direkt gegenüber seiner Goldschmiede lag das Geschäft des Bäckermeisters Glup, dessen Tochter Anna Margaretha Katharina wurde 1865 Frau Stuke. Clemens und Anna Stuke hatten 9 Kinder.

1877 wurde die Lange Straße durch ein Feuer fast völlig zerstört. Auch Clemens Stuke musste neu beginnen. Er kaufte das Grundstück Lange Straße 12.

1903, nach dem frühen Tod des "ersten" Clemens, dem Firmengründer, führte seine Witwe das Geschäft mit ihrem Sohn, dem Uhrmachermeister Anton weiter. Schließlich übernahm Anton mit seiner Frau Gertrud (geb. Schepers) die Firma.

Bereits kurz nach den Wirren des ersten Weltkrieges: Schon 1921 verstarb Anton in einer Zeit schwerer Epidemien. So musste seine Frau Gertrud mit dem damals 9jährigen Sohn Clemens und den Töchtern Margaretha, Anneliese und Maria das Geschäft weiterführen.

Clemens, der ab 1926 eine Lehre in Oldenburg begonnen hatte und nach der Wanderschaft 1934 nach Friesoythe zurückkehrte, übernahm einen gebeutelten Betrieb. Er schaffte es, das Unternehmen bis zum zweiten Weltkrieg gesunden zu lassen. Doch nach dem Krieg war die Lange Straße völlig zerstört. Bei der Vernichtung Friesoythes konnte man so gut wie nichts retten. Dennoch - 1946 wurde der Betrieb an der Langen Straße wieder aufgenommen.

1959 wurde das Grundstück an der Lange Straße 11 hinzugekauft und bebaut. Die Geschäftsfläche und ebenso die Werkstatt wurden damit fast verdoppelt. Bis zum Frühjahr 1982 führte Clemens mit tatkräftiger Hilfe seiner Schwester Anneliese, und nach deren Tod 1972, mit seiner Frau Anni erfolgreich den Betrieb, den er dann seinen Söhnen Bernhard (Uhrmacher.- und Goldschmiedemeister) und Peter (staatl. gepr. Augenoptiker und Augenoptikermeister) übergab.

Heute können die Besitzer auf ein Unternehmen blicken, dass die Kriege und einen mehrfachen Generationswechsel gut überstanden hat.